Es war im Jahr 1998. Ich habe gerade über den zweiten Bildungsweg mein Abitur nachgeholt und war gerade Anfang 20. Mit einem Freund habe ich das nahegelegene Porschezentrum besucht. Ziel war es einen Porsche 911 Cabrio für eine Probefahrt zu bekommen.
Wir wurden freundlich in Empfang genommen und gut beraten. Ich gab zu erkennen, dass mir mein Vater zum Abitur einen 911 Cabrio versprochen hat und ich einen solchen nur vorab einmal fahren möchte. – Nur mein Vater wusste von seiner Zusage noch nichts.
Kein Problem kam es mir entgegen. Ich wollte es gar nicht glauben. Sollte es tatsächlich so einfach gehen? – Es wurde kurzerhand ein Termin vereinbart. Zwei Tag später, 9 Uhr morgens saßen wir bei schönem Wetter in einem voll getankten Porsche 911 Cabrio. Bei der Übergabe fragte ich noch nach ob wir den Wagen zu tanken haben. Der Porschemitarbeiter schaute mich an und meinte nur „Das wäre ja noch schöner“. – Und los ging es.
Was für ein Tag. Das erste mal in meinem Leben mit 290 kmh, offen, auf der Autobahn. Ich wollte am Abend gar nicht wieder aussteigen. Damit hatte Porsche mich gefangen. Meinen 15 Jahre alten Corsa A hatte ich vorsichtshalber um die Ecke geparkt. Wieder zuhause angekommen machte ich sogleich einen Eintrag in meinem Tagbuch. Mit 25 Jahren fahre ich meinen ersten eigenen Porsche.
Ob es tatsächlich so kam wollen Sie wissen. – Und ob. Mit 25 Jahren hatte ich dank meiner Zielplanung genug Kapital zusammengespart um mir im Frühjahr meinen ersten Porsche 911 Cabrio zu kaufen. Diesen habe ich aus einem Notverkauf erstanden. Wenig Kilometer und erst einig Monate alt. Der Preis war so günstig, dass ich den Wagen im Herbst mit Gewinn wieder verkaufen konnte.
Übrigens fahre ich auch heute noch Porsche. Das Unternehmen hat mich gefangen. Was für eine excellente Marketingstrategie.
Euer D. von Seymore
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